„ER hat uns gemacht … zu Schafen seiner Weide.“ (Psalm 100, 3)

Vor 110 Jahren begannen sich an Jesus gläubige Menschen der Not der Kinder anzunehmen. Daraus erwuchs 10 Jahre später die Gründung der Baptistengemeinde Bockum-Hövel. Und so fand vor genau 100 Jahren – am 22.6.1919 die Gründungsversammlung statt. Halleluja – dem HERRN sei Lob und Dank. Immer wieder hat es der HERR Menschen aufs Herz gelegt, sich für das Reich Gottes und die Gemeindearbeit hier vor Ort zu engagieren. Auf diese Weise haben ungezählte Menschen das Evangelium gehört. Viele haben die „gute Nachricht“ von Jesus Christus angenommen und z.T. gewaltige Veränderungen ihrer persönlichen Lebensumstände erlebt. Besonders aber: Gott hat eine Spur des Segens gelegt, der viele gefolgt sind und bis heute folgen! Darum sagen wir als Gemeinde am Zechenbahnweg heute: „WIR WOLLEN JESUS LEIDENSCHAFTLICH NACHFOLGEN; DEN MENSCHEN DIENEN UND ZUR EHRE GOTTES LEBEN!“

Als Motto für unser Jubiläum haben wir Psalm 100 gewählt – Monat für Monat betrachten wir daraus je ein besonderes Gotteswort. Für Juni heißt es: „(ER hat uns gemacht …) zu Schafen seiner Weide!“ Unser Psalm spricht jubelnd über diese Wirklichkeit. Sie umgibt unsere gesamte Existenz.

Vor Augen steht dabei:

  1. Wir haben uns nicht selbst „erfunden“! Wir sind einzigartige Geschöpfe eines unendlich kreativen und großzügigen Schöpfers. Er ist’s, „der sich selbst in den kleinsten Einzelheiten der Materie offenbart.“ So bekennt es Albert Einstein (1879-1955), und kommt zu dem Schluss: „Meine tiefe gefühlsmäßige Überzeugung von der Existenz Gottes, die sich überall im Weltraum manifestiert, bildet die Grundlage meiner Existenz, meines Glaubens.“ Wie arm sind Menschen dran, die sich als „Zufallsprodukt“ der Natur sehen?

Gerade auch, wenn es nicht so läuft, wie wir es gewünscht hätten, dürfen wir wissen, dass die letzte Verantwortung für das Gelingen unseres Lebens, in Gottes Händen liegt. Dies allerdings nur, wenn wir, unser Leben IHM anvertraut haben. Nur so werden Geschöpfe Gottes – die Menschen, die allesamt mit der Würde der „Gottebenbildlichkeit“ (1. Mose 1,26-27) ausgestattet sind - zu Kindern Gottes, die an seinen Namen glauben. (Joh. 1,12-13).

Denn: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5,17) Darum: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch!“ mit der einzigartigen Zukunftserwartung: „Wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ (1. Joh. 3,1-2)

Das ist Grund zum Jubeln und triumphierenden Vertrauen! Denn, wenn ER uns gemacht hat, liegt der tiefere Sinn unseres Seins ja in SEINEN Gedanken und Plänen. Und genau davon spricht etwa auch der 139. Psalm (v.16): „Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.“

  1. Wir sind nicht allein in dieser Welt. Durch SEIN schöpferisches Handeln sind wir mit anderen gemeinsam auf dem Weg. Die Zugehörigkeit zu einer „Gruppe“ ist eins der tiefsten Bedürfnisse unseres Menschseins. Wir sind soziale Wesen. Oftmals entscheidet sich das Lebensglück des Einzelnen durch seine Gruppenzugehörigkeit.

Darum: Augen auf, mit wem Du Deine Zeit und Deine Hoffnungen teilst! „Schafe seiner Weide“ zu sein bedeutet, zur GmbH zu gehören – zur „Gemeinschaft mit berechtigter Hoffnung“. Denn: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1. Petr. 1,3)

  1. Letztlich sind wir „Schafe seiner Weide“! Schon früh haben die Propheten Israels das Bild des guten Hirten gebraucht, um die Herrschaft Gottes zu beschreiben. Der König wird – als Knecht Gottes, der die Wohltaten Gottes dem Volk weiterzugeben hatte – genau in dieser Funktion gesehen. Nicht zuletzt durch den König David. Er verbindet ja Königtum und Hirte-sein in besonderer Weise. Als Hirtenjunge berufen, herrscht er 40 Jahre über dem Volk Gottes und gilt bis heute als Typos der wahren Gottesherrschaft durch einen „irdischen“ König.

Und so ist der Messias – der zukünftig erwartete König Israels – ein Nachkomme Davids (= Sohn Davids). Wenn nun Matthäus sein Evangelium damit beginnt, uns Jesus, den Nazarener, als „Sohn Davids“ vorzustellen, ist genau dies gemeint: Jesus, der Gesalbte (hebr. „Messias“ / griech. „Christus“) ist der von Gott gesandte „König, Priester und Prophet“! Geht es nun darum, dass wir „Schafe seiner Weide“ sind, so hören wir die Worte Jesu (Joh. 10,14-16): „Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt; und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.“

Jesus spricht hier von der Gemeinde, dem „Leib Christi“, der aus Menschen jüdischer Abstammung und Menschen nicht-jüdischer Herkunft besteht, die durch den gemeinsamen Glauben an Jesus, den Gesalbten, miteinander verbunden sind. Ihnen gilt: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ (Joh. 10,27-28)  

Um den Segen der Zugehörigkeit zu diesem „guten Hirten“ zu erfahren, hilft es u.a. den bekanntesten Psalm der Bibel zu beten. Psalm 23 führt uns Gottes Nähe in jeder Lebenslage vor Augen.

Ich lade nun ein, dieses Gotteslied auch einmal „persönlich“ zu beten, etwa indem man einfach an entsprechender Stelle seinen eigenen Namen einzusetzen …

Der HERR ist _______ Hirte, _____ wird nichts mangeln. Er weidet ______ auf einer grünen Aue und führet ______ zum frischen Wasser. Er erquicket _____ Seele. Er führet _____ auf rechter Straße um seines Namens willen… (u.s.w. auch die Verse 4-6)

Manchmal, wenn wir sehr bedrängt und angefochten sind, und buchstäblich „die Hand vor Augen nicht sehen können“, mag es helfen, diesen Psalm mit einem „HEUTE“ zu beten – oder anderen zuzusprechen…

Der HERR ist HEUTE mein Hirte, HEUTE wird mir nichts mangeln. Er weidet mich HEUTE auf einer grünen Aue und führet mich HEUTE zum frischen Wasser. Er erquicket HEUTE meine Seele. Er führet mich HEUTE auf rechter Straße um seines Namens willen… (usw. auch die Verse 4-6)

Ich wünsche allen Lesern des Gemeindebriefes Gottes reichen Segen – viele mutmachende Entdeckungen als „…Schafe seiner Weide!“ – Und natürlich ein HERZLICH WILLKOMMEN zum Jubiläum:   100 Jahre EFG Bockum-Hövel am 21. und 23. Juni 2019!!

 

Bernd Niemeier

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